DEPRESSION?
Was ist das genau?

Wie bei vielen seelischen Erkrankungen ist es auch im Fall der Depression schwer, eine einzelne Ursache zu definieren.
Meist ist es ein Zusammenwirken von biologischen, lebensgeschichtlichen und sozialen Faktoren.

Botenstoffe außer Kontrolle

Unsere Stimmungslage hängt unter anderem auch mit den Botenstoffen im Gehirn zusammen. Menschen, die unter einer Depression leiden, weisen Veränderungen dieser Überträgersubstanzen im Gehirn auf, was einer der Gründe für eine Depression sein könnte.

Stress als Auslöser

Dauerstress führt zu einer übermäßigen Ausschüttung von Kortikoiden ins Blut. Ein erhöhter Kortikoidspiegel kann sich jedoch negativ auf empfindliche Regionen des Gehirns auswirken. Im Rahmen einer Depression ist dadurch auch die Bewältigung von Stressreaktionen herabgesetzt. Somit kann Stress nicht ausreichend verarbeitet werden, was letztendlich zur Entwicklung einer Depression beitragen kann.

Genetisch vorbestimmt

Es ist bekannt, dass Verwandte von Betroffenen, die an einer Depression leiden, häufiger als andere Menschen auch selbst an einer Depression erkranken. Es gibt also offensichtlich eine erbliche Belastung, die das Erkrankungsrisiko erhöht.

Einfluss negativer Erfahrungen

Menschen, die in ihrem Leben wiederholt schlechte Erfahrungen gemacht haben, neigen dazu, Dinge negativ zu bewerten. Sie sehen sich selbst oft als fehlerhaft, wertlos, für andere nicht attraktiv und unterschätzen ihre eigenen Fähigkeiten. Enttäuschungen und Niederlagen werden überbewertet, was zu einem verzerrten Bild der Realität führen kann.

Einfluss des sozialen Umfelds

Menschen mit keinem oder nur kleinem sozialen Umfeld oder Netzwerk sind besonders häufig von einer Depression betroffen. Vor allem wenn dieser Umstand mit Verlusterlebnissen (Partnerschaft, Arbeitsplatz, etc.) oder einer genetischen Prädisposition zusammenfällt, steigt das Risiko an eine Depression zu erkranken.

Quelle: Wancata J. et al.; Von der Depression zur Lebensfreude; Band 4;
Buchreihe des Dachverbandes der Sozialversicherungsträger; 6. Auflage 2021.